Unser Leitsatz

„Wir wollen, dass unsere Gemeinde in der Bindung an Gottes Wort ihren Platz inmitten der Gesellschaft verantwortungsvoll und lebenszugewandt ausfüllt. Als Ort der Begegnung von Gott und Menschen ist sie heilsam, provozierend und wegweisend. Sie ist für viele Menschen da, insbesondere für Benachteiligte. Sie ist in reformierter Tradition eigenständig.

Unsere Gemeinde ist Mitglied der Evangelisch-reformierten Landeskirche mit Sitz in Leer.“

Wir sind

  • seit mehr als 300 Jahren eine lebendige Gemeinde in Braunschweig, im Braunschweiger Land und vor Ort in Veltenhof.
  • an Ihren Fragen und Talenten interessiert.
  • davon überzeugt, dass der Glaube eine notwendige Lebensgrundlage für das 21. Jahrhundert ist.
  • evangelisch-reformiert!

Reformiert – was ist denn das?

Sieben Besonderheiten der evangelisch-reformierten Kirche
(nach Pfarrer Jochen Pitsch, Evangelisch-reformierten Gemeinde Göttingen)

Von der lutherischen Reformation unterscheidet sich die reformierte bei vielen Gemeinsamkeiten in einigen nicht unwesentlichen Punkten. Insgesamt ist von den Reformierten eine striktere Trennung von der katholischen Kirche vollzogen worden. Genannt seien hier:

Das Kirchenverständnis
Für Reformierte beginnt Kirche grundsätzlich bei der Gemeinde, ihren Gliedern und deren unterschiedlichen Gaben. Für sie gilt: Kein Gemeindeglied über den anderen, keine Gemeinde über den anderen, kein Amt über anderen. Kirchenleitungen (Presbyterien) üben ihren Dienst im Auftrag der Gemeinden und ihrer Zusammenschlüsse, der Synoden, aus. Auch die Pastoren stehen den Gemeinden nicht als „Amtsträger“ mit besonderen Weihen gegenüber, sondern üben einen Dienst aus, zu dem die Gemeinde sie berufen hat. Entsprechend können reformierte Kirchenleitungen keine Pfarrstelle besetzten – das können nur die Gemeinden durch eine Wahl.

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes…
… steht – bei einfacher Liturgie – die Predigt als Verkündigung des Gotteswortes. Ihr erster Hörer ist der Prediger selbst.

Reformierte Kirchen anerkennen…
… die altkirchlichen Bekenntnisse wie z.B. das apostolische Glaubensbekenntnis. Aber jedes Bekenntnis steht unter dem Vorbehalt besserer, aus der Bibel gewonnener Erkenntnisse. Bekenntnisse haben für Reformierte darum keinen absoluten und ewigen Geltungscharakter. Für viele Reformierte ist darum die Barmer theologische Erklärung von 1934 verbindlicher als Bekenntnisse, die in der Reformationszeit oder sogar vor 1800 Jahren und mehr formuliert wurden.

Reformierte Christen verstehen…
… die Sakramente Taufe und Abendmahl mit dem Heidelberger Katechismus, einem ihrer Bekenntnisbücher, als „Wahrzeichen und Siegel“. Sie glauben nicht, dass sich unter den segnenden Worten eines Priesters Brot und Wein im Abendmahl zu einer besonderen Speise und das Taufwasser zu einem geweihten Wasser verwandeln. Die Zeichen bleiben, was sie sind. Worauf sie verweise, ist wichtig. Das Abendmahl verweit auf die Lebensgemeinschaft, die unser Gott mit uns eingeht und die wir an und in Jesus Christus erfahren. „So wahr wir miteinander essen und trinken, so wahr nimmt uns unser Herr in seine Lebensgemeinschaft hinein“ (Heidelberger Katechismus, Fragen 66 und 76). Und die Taufe zeigt uns, dass wir uns vor Gott rein fühlen dürfen, weil unser Menschsein nicht unter seinem Fluch, sondern unter seiner Vergebung steht.

Reformierte Christen sehen…
… sich verantwortlich für die Welt, in der sie leben. Das gilt auch für den politischen wie für alle anderen Bereiche. Sie sind überzeugt, dass Gott nicht der Kirche die geistliche Macht und den weltlichen Obrigkeiten eben alle weltliche Macht anvertraut hat – und jeder den anderen bei seiner Machtausübung in Ruhe lassen sollte. Weil Kirche nicht eine weltabgehobene Institution ist, sondern aus normalen, in dieser Welt lebenden Menschen besteht, haben diese Menschen das Recht und die Pflicht, sich als Christen in alles einzumischen, was sie und andere betriff, allein und / oder gemeinsam. Kirche redet nicht erst, wenn ein Bischof oder eine Kirchenleitung etwas sagt, sondern wenn ein Christ oder eine Christin ihren Mund auftun.

Reformierte Kirchen haben…
… darum im allgemeinen auch keine Bischöfe. In einigen Ländern haben weltliche Obrigkeiten diese Ämter erzwungen, z.B. in Ungarn und Rumänien, weil die österreichischen Kaiser damals meinten, nur mit auch titelmäßig herausgehobenen Würdenträgern reden zu können.

Reformierte Kirchen nehmen…
… das Gebot, sich von Gott kein Bild zu machen, ernst. Natürlich machen wir uns auch in unseren Gedanken Bilder und Vorstellungen von Gott. Das ist unvermeidbar. Aber über Gedanken kann ich reden und sie korrigieren. Bilder von Gott sind in der Gefahr, festzulegen und eine bleibende Aussage zu machen. Mit Juden und Muslimen zusammen nehmen wir das Bilderverbot ernst.

Der Versuch einer direkten Gegenüberstellung

Katholisch – Lutherisch – Reformiert

Die Unterschiede der drei größten christlichen Konfessionen in Deutschland wurden von Georg Rieger auf den Punkt gebracht. Sie finden eine entsprechende Darstellungen auf der Internetseite von „Reformiert-Info".
Themen der Gegenüberstellung sind unter anderem:

  • die Quelle und das Ziel des Glaubens
  • die Anzahl und Wirkung der Sakramente
  • das Abendmahl
  • die Heiligenverehrung
  • die Struktur der Kirchen