Klimaschutzmanagement
Die Evangelisch-reformierte Landeskirche setzt sich dafür ein, dass die Menschheit Wege findet, innerhalb der ökologischen und sozialen Grenzen unseres Planeten zu leben und den Klimawandel aufzuhalten. Dabei richten wir uns auch gegen die Zerstörung von Lebensräumen durch Klimaveränderung und den zügellosen Abbau von Rohstoffen und streben nach mehr Klimagerechtigkeit ohne dabei zu vergessen, den Blick auch auf uns selbst zu richten.
Klimaschutzkonzept beschlossen
Die Frühjahrssynode 2022 stand ganz im Zeichen der Klimagerechtigkeit. Das im Hinblick auf das Schwerpunktthema wichtigste Ergebnis ist zweifellos der Beschluss des vorgelegten Klimaschutzkonzeptes für die Evangelisch-reformierte Kirche. Das im September 2020 vom Klimaschutzmanagement begonnene und in Zusammenarbeit mit Forschungsstätte der evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST) fertiggestellte Klimaschutzkonzept ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer treibhausgasneutralen Kirche. Die dabei vorgenommene Bilanzierung aller Treibhausgase, weist für die gesamtkirchlichen Aktivitäten einen Wert von 7.000t an klimaschädlichen CO2-Emissionen im Jahr aus, die laut Beschluss bis 2035 auf einen Wert nahe Null reduziert werden sollen. 75% der Emissionen sind dem Bereich Gebäude zuzuordnen, das restliche Viertel geht zu Lasten der kirchlichen Mobilität und Beschaffung.
Das Klimaschutzkonzept beschreibt ferner die möglichen Einsparpotentiale und nennt geeignete Maßnahmen, die zur Erreichung des ambitionierten Ziels umgesetzt werden sollen. Die Evangelisch-reformierte Kirche steht hier vor einer großen gemeinsamen Anstrengung die es notwendig macht, auch die Ausrichtung des kirchlichen Lebens und die kirchlichen Strukturen einer Prüfung zu unterziehen und zukunftsorientiert auszurichten.
Zum Download bereit steht hier die Langversion des Klimaschutzkonzeptes.
Die Kurzversion ist als gedruckte Version erhältlich oder kann als Online-Broschüre durchgeblättert werden:
Gebäudebestand im Fokus
Sicher haben die bisherigen Maßnahmen zur energetischen Ertüchtigung der Gebäude in den zurückliegenden Jahren bereits zu deutlichen Einsparungen geführt, dennoch wird jetzt eine drastische Erhöhung des Tempos erforderlich sein, um die gesetzten CO2-Einsparziele zu erreichen. Das Klimaschutzkonzept gibt dabei nicht nur den Zeitplan vor, sondern wagt einen Ausblick auf die hierfür benötigten finanziellen Mittel und macht Vorschläge, wie zusätzliche Fonds- bzw. Fördermittel aufgebracht werden können. Eine auf hohe Energieeffizienz ausgerichtete Strategie zur Förderung energetischer Maßnahmen ist besonders wirkungsvoll, wenn eine Priorisierung innerhalb des gesamten Gebäudebestandes möglich ist. Eine größtmögliche Transparenz gegenüber allen kirchlichen Leitungsebenen ist die Voraussetzung für die bevorstehenden Abstimmungsprozesse. Genaue Kenntnisse der gebäudespezifischen Energie-Einsparpotentiale sind dafür ebenso wichtig, wie die Beschreibung der wertbestimmenden Merkmale eines jeden Gebäudes und die Erstellung von Nutzungskonzepten.
Förderung von Photovoltaik-Anlagen
Wind- und Solarstrom sind die tragenden Säulen einer auf erneuerbaren Energien basierenden Stromversorgung. Um das von der Bundesregierung angestrebte Ausbauziel für Solarenergie von 215 Gigawatt bis 2030 zu erreichen, müsste sich die jährlich neu installierte Leistung insgesamt verdreifachen. Für viele unserer Kirchengemeinden sicher nicht der einzige Grund, gerade jetzt die Möglichkeiten der Solarstromerzeugung auf Gebäuden in kirchlicher Nutzung zu prüfen und sich ganz im Sinne der Schöpfung an der laufenden Energiewende zu beteiligen.
Die Teilhabe daran soll durch ein landeskirchliches Förderprogramm auch den Kirchengemeinden ermöglicht werden, die keine eigenen finanziellen Mittel zur Realisierung mitbringen.
Insgesamt sind hierfür 250.000 € an Fördermittel von der Landeskirche bereitgestellt worden. Die teilnehmenden Kirchengemeinden erklären sich dabei gleichzeitig bereit, durch selbst gewählte Maßnahmen, noch einmal 40% an klimaschädlichen C02-Emissionen einzusparen, was die Wirtschaftlichkeit und den Klimaeffekt noch einmal maßgeblich steigert.
Förderrichtlinie und Antrag:
Fördermaßnahme „körpernahe Heizsysteme“
Die Kirchbauten in der Evangelisch-reformierten Kirche sind Hauptverursacher klimaschädlicher Treibhausgase. In der Summe ist der Energieverbrauch in diesem Gebäudetyp am höchsten, obwohl Nutzungsdauer und -intensität vergleichsweise gering sind. Zur Erreichung der beschlossenen Klimaziele, die nur mit einer Abkehr von fossilen Energieträgern zu erreichen sind, hat die Landeskirche das Förderprogramm „körpernahe Heizsysteme“ aufgelegt.
Effizientes Heizen durch körpernahe Wärme erfordert nur einen Bruchteil der Energie, die für den Betrieb vorhandener Raumluftheizungen notwendig ist. Mit vergleichsweise geringem Aufwand ist eine große Energieeinsparung zu erreichen.
Mit der „Richtlinie über die Förderung körpernaher Heizsysteme in Kirchbauten“ vom 11. Oktober 2022 stehen ab sofort insgesamt 250.000 € für die Umstellung zur Verfügung.
Downloads zum Antrag:
Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung:
Roland Morfeld: 0491/9198-106, roland.morfeld@reformiert.de
Helma Janssen: 0491/9198-213, helma.janssen@reformiert.de
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Roland Morfeld ist der Klimaschutzmanager im Landeskirchenamt und
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- ein geeigneter Partner der Gemeinden in allen Fragen der Nachhaltigkeit
- unterstützt bei Aktionen, die den Klimaschutz im Fokus haben
- nutzt die Vorteile eines wachsenden Netzwerks und bringt Akteure zusammen
- entwickelt mit den Gemeinden Projekte zur Energieeinsparung.
Kontakt
Evangelisch-reformierte Kirche
Klimaschutzmanager Roland Morfeld
Saarstr. 6
26789 Leer
Telefon: 0491 - 9198 106
roland.morfeld@reformiert.de
Nationale Klimaschutzinitiative
Die Stelle des Klimaschutzmanagers wird gefördert aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative. Damit initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Das BMU hat im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative sechs Teilprogramme aufgelegt. Der Projektträger Jülich setzt das „Förderprogramm für Kommunen, soziale und kulturelle Einrichtungen“, die „Förderung von Klimaschutzprojekten für die Bereiche Wirtschaft, Kommunen, Verbraucher und Bildung“ sowie die „Richtlinie zur Förderung von Klimaschutz in Masterplan-Kommunen“ um.