Was ist Globalisierung?
Gobalisierung ist ein alltägliches Phänomen, an dem wir bei fast
allen Artikeln des täglichen Bedarfs ganz selbstverständlich
partizipieren und von dem wir in vielen Breichen auch profitieren. Der
Welthandel schafft für uns erschwingliche Massenware.
ABER: Es zeigt
sich ebenso, das Globalisierung unüberschaubare, regional sehr
unterschiedlich ausgeprägte negative Konsequenzen für Mensch und Natur
haben kann und hat.
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Durch internationalen Konkurrenzdruck regulieren sich die Preise selbständig nach unten.
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Positive Folge: Der Preisverfall ermöglicht, dass immer mehr Menschen die Produkte kaufen könen. "Geiz ist geil" gilt insbesondere für ehemalige Luxusgüter. Unser Lebensstandart ist auch aufgrund in weltweiter Arbeitsteilung kostengünstig hergestellter Produkt, in die Höhe geschnellt. Hierzulande profitieren letztlich sogar die Arbeitslosen, also die, von denen viele zu den Hauptverlierern der Globalisierung zählen. Ohne psychische, soziale und finanzielle Folgen der Arbeitslosigkeit in irgendeiner Weise herunterzuspielen oder sich gar mit ihnen abfinden zu wollen: Der allgemeine (materielle) Wohlstand erlaubt es, Opfer der Globalisierung auf einem Niveau zu alimentieren, das einen Lebensstandart ermöglicht, der vor wenigen Jahrzehnten hierzulande wenigen vorbehalten war und heute auf einem Großteil des Globus unerreicht ist (siehe unten).
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Negative Folge: Die Erwerbstätigkeit ist in vielen Ländern für den Lebensunterhalt nicht ausreichend. Menschenrechte werden ausgehöhlt, Kinderarbeit ist an der Tagesordnung, ein Arbeitsschutz existiert nicht. Wir umgeben uns mit Produkten, die hierzulande so nicht hergestellt werden dürften. Arbeit wandert ab. Insbesondere in Afrika, das nur einen geringen Anteil am Welthandel hat, nimmt die Armut zu.
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Internationale Arbeitsteilung hebt die klassische Unterteilung zwischen Rohstoff fördernden und Rohstoff verarbeitenden Ländern auf.
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Positive Folge: Der Mehrwert wird nicht nur in den Ländern des Nordens erwirtschaftet.
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Negative Folge: In den Industrienationen produzierte Produkte sind mitunter nicht mehr konkurrenzfähig. Die Arbeit wandert dorthin ab, wo die Arbeitslöhne gering sind. Soziale Absicherung von Arbeitnehmern wird zum Standortnachteil.
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In den Industrienationen entsteht durch hohe Arbeitslosigkeit eine neue Armut (psychisch, sozial und materiell), die nur schwer zu stoppen ist und auf Dauer massive gesellschaftspolitische Konsequenzen haben wird.
Der Wohlstand in den Schwellenländern breitet sich nicht gleichmäßig aus (so bildet sich in z.B. in einigen Ländern Afrikas eine neue Klasse wohlhabender Schwarzer, während der überwiegende Teil der Bevölkerung weiter verarmt).
1. Auswirkungen auf die Natur
1.1 Rohstoff- und Energieverbrauch
Dem veränderten Umgang mit Ressourcen und Umwelt, der in den traditionellen Industriestaaten erste Früchte zeigt, steht eine Vielzahl von Ländern mit geringeren ökologischen Standards gegenüber. Diese werden am Weltmarkt als Standortvorteil genutzt. Nachhaltigkeit ist bei kurzfristig zu erzielenden Gewinnen kein Kriterium.
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Konkretion am Hauptenergieträger Erdöl/Erdgas
Der Export von Bodenschätzen ist eine Einnahmequelle auch für wirtschaftlich schwache Staaten. Durch Abhängigkeit von der Energieversorgung wird u.U. durch Fremdstaaten Druck ausgeübt. Die Hoheit über Ressourcen führt immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen.
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weitere Konkretion: z.B. Handykomponente Coltan
1.2 Transportwesen und Umwelt
Weltumspannende Produktion von Artikeln des täglichen Bedarfs führt zu explosionsartigem Anstieg des Güterverkehrs mit den entsprechenden Schadstoffemissionen. Zudem fehlen derzeit weltweit geltende Umweltstandards.
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Waren bzw. Halbfertigprodukte werden über weite Strecken transportiert, bis sie den Endverbraucher erreichen. (Zwischen Pflücken der Baumwolle und der Ladentheke liegen bei einer Jeans ca. 40.000 km Transportweg.) Das führt zu drastischem Anstieg der Umweltbelastung.
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Wenn Produktion, An- und Abbau nur an Effizienz, nicht an Umweltauflagen ausgerichtet werden müssen, schafft das Handelsvorteile. Den Handelsvorteilen steht eine zunehmende Belastung der Umwelt: Luft (z.B. durch ungefilterten Schadstoffausstoß und ineffizienten Energieeinsatz), Wasser (ungeklärtes Abwasser mit Verschmutzung von Grund- und Flusswasser) und Boden (Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Monokulturen, Erosion) gegenüber.
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Die Auswirkungen erreichen schließlich auch die klassischen Industrienationen mit ungleich höheren Standards in Form von sich drastisch veränderndem Weltklima. Ökologische Schäden werden nicht vermieden, sondern verlagert. So entstehen u.U. hoch belastete Produkte, deren Herstellungsmethoden nicht akzeptiert würden, wenn sie vor deren Haustür geschähen (Beispiel Textilien).
2. Auswirkungen auf den Menschen
2.1 Globalisierung der Arbeit
Globalisierung der Arbeit bedeutet internationalen Handel und weltweltweite Arbeitsteilung. Arbeitslosigkeit und Armut in den Industrienationen sind heute zum Teil durch Globalisierung begründet.
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Seit Jahrtausenden gibt es den internationalen Handel (Seidenstraße, Gewürze aus China, usw.). Er hat unser Warenangebot schon früh z.B. durch Kaffee, Tee und exotische Gewürze bereichert. Bereits mit der Kolonialisierung wird jedoch deutlich, dass Handelsvorteile sehr einseitig sein können.
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Arbeitsteilung begann mit dem Satz: "Ich kann das besser!" Heute: "Ich kann das billiger!" (Steigerung der Effektivität in qualitativer und quantitativer Hinsicht). Heute spüren wir in den Industrienationen die Grenzen solchen Wachstums u.a. in Form von Abwanderung Arbeitsplätzen in Billiglohnländer. Geringere Löhne, fehlende Arbeitnehmervertretungen und geringe Standards z.B. bei Arbeitsschutz führen u.a. zu Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland (Textilindustrie, Fahrzeugbau etc.).
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Folge in den Industrieländern: Verknappung von bezahlter Erwerbstätigkeit und damit einhergehendes sinkendes Reallohneinkommen: Beispiel von Kindern, deren Eltern die Globalisierung durch Entlassung zu spüren bekommen. Alternativ: Sinkendes Familieneinkommen (Arbeiter arbeiten für weniger Geld, um Abwanderung zu verhindern / Nebenkosten werden zu höherem Anteil von den Arbeitnehmern getragen, um Lohnnebenkosten zu senken)
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Indirekte Folgen: Geldknappheit in den Kommunen durch fehlende Gewerbesteuereinnahmen, die sich z.B. im Zustand der Schulen bemerkbar machen. Selbst das Kirchensteueraufkommen verringert sich durch den Wegfall von Arbeitsplätzen.
2.2 Globalisierung der Kommunikation
Die rasante Beschleunigung der Kommunikation in den vergangenen Jahrzehnten ermöglicht eine neue Dimensionen von Kommunikation.
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Vor allem das Internet ermöglicht preiswerte und schnelle internationale Kommunikation und damit die Chance, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Selbst in entlegenen Winkeln der Welt ist es so eine Partizipation am Welthandel möglich. Allerdings gilt das aufgrund der Computerprogramme vielfach nur für eine Elite mit entsprechenden Sprachkenntnissen.
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Der weite Verbreitungsgrad von Mobiltelefonen und deren vergleichsweise preiswerte und unkomplizierte Handhabung ermöglicht Bevölkerungsgruppen eine Einkommensquelle, die bisher aufgrund ihrer Rahmenbedingungen von ökonomischen Prozessen abgekoppelt waren (z.B. Kleinbauern in Afrika und Lateinamerika).
2.3 Globalisierung der Wissenschaften
Die Internationalisierung der Wissenschaften bringt eine Beschleunigung von Forschungsvorhaben. Sie übt allerdings auch Druck aus durch unterschiedliche ethische Vorstellungen. Es besteht die Gefahr der Ökonomisierung von grundlegenden Menschenrechten.
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Die Humanmedizin profitiert erheblich durch von der Internationalisierung der Forschung und der Beschleunigung des weltweiten Datenaustausches. Allerdings steigt auch die Gefahr Potenzierung von Krankheitsopfer durch Seuchen und Krankheitserreger aller Art (Weltumspannende Verbreitung von HIV und Aids, aber auch Vogelgrippe etc.).
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Die weltumspannende Forschung im Bereich der Gentechnik unterliegt verschiedenen ethischen Vorstellung vom Beginn menschlichen Lebens. Das erschwert die Aufrechterhaltung der in Deutschland relativ hohen Standards (z.B. durch Abwanderung von renomierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern).
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In der Landwirtschaft sorgen Patente und Hybridzüchtungen für die Monopolisierung von Saatgut.
2.4. Globalisierung und Kultur
Weltumspannende Begegnung von Kulturen ist eine Bereicherung für alle Beteiligten. Sie kann jedoch nur in gegenseitigem Respekt voreinander geschehen. Der Gefahr einer - z.B. von westlichen Medien und Konzernen - geprägten Einheitskultur muss begegnet werden.
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Der Austausch von Musik auf weltweiter Ebene hat eine lange Tradition (z.B. Jazz und Gospel) und inspiriert zur Interpretation im eignen Kontext.
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Die Internationalisierung von Beziehungen eröffnet neue Chancen für eine umfassende Durchsetzung der Menschenrechte in allen Teilen der Welt.
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Dinge des täglichen Lebens finden sich in aller Welt: Getränke, bestimmte Kleidungsformen (z.B. Jeans) etc. Mit der Vereinheitlichung möglicherweise ein Stück eigener kultureller Identität verloren.
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Lohnabhängige Erwerbstätigkeit verändert das soziale Netz z.B. in Afrika. Die einhergehende Individualisierung erfordert eine Neudefinition von Identität und Familie. Dies kann z.B. im Blick auf Kastenwesen auch als großartige Chance beschrieben werden.
2.5 Globalisierung und Religion
Christliche Kirchen und abendländische Weltvorstellungen werden sich in Zukunft stärker einem Dialog mit anderen Religionen stellen müssen.
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Die Vereinfachung und Verbilligung weltweiter Kommunikation schafft neue Möglichkeiten zur Erfüllung des christlichen Missionsauftrags (Matth. 28.19). Verhältnismäßig preiswerte Flugverbindungen ermöglich neue Formen internationaler Partnerschaften kirchlicher Einrichtungen. Allerdings verschärft die Internationalisierung das Problem der Verwässerung der christlichen Lehre (Synkretismus) einerseits und birgt die Gefahr der Verbreitung fundamentalistischer Gruppen andererseits.
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Weltweit vereinheitliche Moralvorstellungen wie sie z.B. in der Katholischen Kirche gelten, führen in verschiedenen Kulturen zu sehr ambivalenten Konsequenzen: durch die Aids-Problematik gefährdet sie durch ihre Haltung in der Kondomfrage die Existenz des afrikanischen Kontinents. In China könnte die Durchsetzung in dieser Frage durchaus eine positive Wirkung auf die Bevölkerungsentwicklung haben.
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Die Internationalisierung der Beziehung stellt nicht zuletzt auch die Frage nach der Globalisierung des Gottesgedankens. Religion ist ein in allen Gesellschaften der Welt nachweisbares Phänomen. Die christlichen Kirchen werden sich verstärkt einem Dialog der Religionen stellen müssen. Dieser muss keineswegs die Existenz des Christentums gefährden, sondern kann im Gegenteil seine Identität stärken und seine Glaubwürdigkeit - weltweit! - erneuern.
Biblische Anregungen für die Auseinandersetzung mit ökonomischen Fragen
Globalisierung ist ein Faktum, das nicht zu verhindern ist. Sie sollte in ihren verschiedenen Facetten wahrgenommen werden. Globalisierung außerdem ein dynamischer Prozess, den es zu gestalten gilt. Denn wir können und wollen wir uns nicht mit den erheblichen negativen Folgen des weltweiten Handels abfinden.
Als Kirche Jesu Christi ist unser Handeln in keinem Bereich des Lebens beliebig, sondern Gott und damit einem christlichen Menschenbild gegenüber verpflichtet.
Die mit der Globalisierung zunehmend drohende Reduktion des Menschen auf die ökonomisch relevanten Faktoren Arbeit und Konsum entspricht nicht dem biblischen Menschenbild. Mit anderen Worten: Im Extremfall droht eine neue Versklavung unter die (Eigen-)Gesetzlichkeit der Ökonomie.
Folgende biblische Texte und Bekenntnisse aus reformiertem Kontext eignen sich für eine Betrachtung ökonomischer Grundsätze:
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Das achte Gebot "Du sollst nicht stehlen" (Ex 20,15). Das Gebot richtete sich ursprünglich gegen Menschenraub und -handel und damit auch gegen jedes Verhalten, das andere in die Schuldsklaverei trieb. Es sollte insbesondere den Armen schützen, für den es Existenz gefährdend war, wenn ihm etwas genommen wurde. Das Gebot hat seinen Ort dort, wo Menschen die Lebensgrundlage und die von Gott geschenkte Freiheit entzogen wurde. Als aktuelle Konkretisierung ist eine unkontrollierte Globalisierung nicht minder sachgemäß als das klassische Beispiel für Konfirmandinnen und Konfirmanden vom Kaufhausdiebstahl. Es bietet sich an, in diesem Zusammenhang auf die Interpretation des achten Gebots in HK 110 hinzuweisen ('Gott verbietet nicht nur Raub und Diebstahl ... Er verbietet auch allen Geiz und alle Verschwendung seiner Gaben').
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Gen. 41 (7 fette und 7 magere Kühe = Grundlage bibl. Wirtschaftstheorie: Nahrung für das GANZE Volk; planvolles Handeln zur Existenzsicherung statt 'von der Hand in den Mund leben').
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Königin von Saba (1. Könige 10) als positives Beispiel des Austausches von kulturellen (und wirtschaftlichen) Errungenschaften.
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'Da kam ein neuer König auf in Ägypten, der wusste nichts von Josef .... wohlan, wir wollen sie mit List niederhalten ...' Auszug aus Ägypten (Exodus 1ff.): Flucht ins Ausland als Ausweg u.A. aus unzumutbaren Arbeitsbedingungen (Zwangsarbeit).
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Amos: Einforderung sozialer Gerechtigkeit. Der Prophet muss aufrütteln, weil die Folgen eigenen Handelns nicht bedacht werden. (Am 5,24)
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Arbeiter im Weinberg: Es ist ein Reich-Gottes-Gleichnis und handelt davon, wie sämtliche Gerechtigkeit auf den Kopf gestellt wird. Gerechtigkeit ist aber nur da kein Thema, wo es alles im Überfluss gibt - im Reich Gottes, das allerdings noch nicht da ist. In den Reich-Gottes-Gleichnissen wird aber gewissermaßen der Himmel auf die Erde geholt und damit das Reich Gottes von einer reinen Jenseitigkeit befreit. Als mitten unter uns existent ermöglicht und fordert es unser an ihm ausgerichtetes Tun. Ein Zeichen der Gegenwart des Reiches Gottes wird gegeben, wenn jedem das zum Leben notwendige zugestanden wird (der eine Silbergroschen). (Mt 20,1ff.)
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Der Materialismus hat eine eigene Logik und eine Eigendynamik, weil er nur sich selbst kennt. Die "Seele" findet so aber keine Ruhe. Wer rein materialistisch lebt, muss sein Leben selbst zu sichern versuchen. Jeder ist dann eben seines Glückes Schmied. Gegen die (berechtigte) Angst, das Leben nicht gewähren / bewahren zu können hilft ein Hinweis auf Lk 12. 22ff . Eine Ablehnung von Hedonismus und 'Raubtierkapitalismus' auf Ex. 20.17.
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Ökumenischer Gedanke von Accra: "Auf dass alle das Leben in Fülle haben." (Joh. 10.10) Das Bekenntnis von Accra spiegelt, dass die Kirchen des Südens sich im Stich gelassen fühlen. Es ist Hilferuf und Warnschuss zugleich. Welche Konsequenzen hat es für uns, einen Glauben, sogar eine Konfession zu haben?
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Droht wirklich eine neue Versklavung unter die (Eigen-)Gesetzlichkeit der Ökonomie, dann werden Barmen und in dessen Nachfolge Belhar auf neue Weise aktuell.
Antje Doker, Pastorin
Martin Goebel, Pastor