Herbstsynode 2017 - Zweiter Tag


Ordnung für Trauung von Mann und Frau und homosexuellen Paaren beschlossen

Die Gesamtsynode hat einstimmig einer liturgischen Ordnung für „Gottesdienste anlässlich einer Eheschließung“ zugestimmt. Diese neue Ordnung gelte ausdrücklich gleichermaßen für die traditionelle Ehe zwischen Männern und Frauen sowie für die gleichgeschlechtlicher Paare, betonte der Synodale Prof. Georg Plasger. Inzwischen lege die gesellschaftliche Entwicklung nahe, eine Gleichbehandlung auch bei der Trauung festzulegen. Plasger sagte: Wir beschließen hier über den Rahmen für einen Gottesdienst anlässlich einer Eheschließung. Nicht mehr und nicht weniger.“ Jede Trauung werde ordentlich ins Kirchenbuch eingetragen.

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Gleichwohl sei diese Ordnung keine Vorschrift. „Wir können und wollen unseren Gemeinden und Pastoren nicht vorschreiben, gleichgeschlechtliche Paare zu trauen.“ unterstrich Plasger. Wenn eine Gemeinde diese Trauung nicht vornehmen wolle, könne dies in der Nachbarschaft geschehen. Ein Synodaler hob die Einmütigkeit hervor, mit der diese Regelung von der Synode getroffen wurde. Dies sei nicht in allen Kirchen der Fall.

Noch vor 14 Jahren hatte die Segnung homosexueller Paare zu heftigen Diskussionen bei der Gesamtsynode geführt. Damals konnte sich die Synode nicht zu Segnungen homosexueller Partnerschaften durchringen. Die Entscheidung wurde damals vertagt.


Synode beschließt 44-Millionen-Euro-Etat

Die Evangelisch-reformierte Kirche sieht sich finanziell für die Zukunft gut aufgestellt. Dies sagte der für Finanzen zuständige Vizepräsident Helge Johr vor der in Emden tagenden Gesamtsynode. Am Freitag beschlossen die 62 Synodenmitglieder einen 44,15-Millionen-Haushalt für das Jahr 2018. Er liegt um rund 400.000 Euro über dem des laufenden Jahres. Aus diesem Haushalt fließen rund 16 % in Rücklagen und in die Gemeindestiftung, kündigte Johr an und dienten damit der Zukunftssicherung.

Johr rechnet damit, dass die Reformierte Kirche in zehn Jahres das Ziel erreicht haben müsse, ihre Ausgaben den dann voraussichtlich sinkenden Einnahmen anzupassen. Bis dahin gehe die mittelfristige Finanzplanung noch von stabilen Kirchensteuereinnahmen aus. Über die angestrebte Reduzierung von Pfarrstellen mahnte Johr weitere Anstrengungen an. Vor diesem Hintergrund, so Johr, werde der Zusammenhang zwischen der Finanzplanung und dem vor zwei Jahren begonnenen Impulsprozess über die Zukunft der Kirche deutlich.

Außerem entschied die Gesamtsynode über den Haushalt der Gemeindestiftung. Aus den Erträgen dieser Stiftung, die aus Haushaltsüberschüssen gespeist wird, erhalten die Kirchengemeinden im kommenden Jahr einen Zuaschuss von 170.000 Euro.